Lea von Wintzingerode
Remember
Freitag 29. Juni – Sonntag 02. September 2018
Friday 29th June – Sunday 2nd September 2018
In ihrer Ausstellung „Remember“ im Museum Burg Pottenstein begibt sich Lea von Wintzingerode an den Ort einer faktischen und verinnerlichten Erinnerungsarchitektur zugleich. Diese umfasst einerseits die realen Gemächer in der Burg mit ihren historischen Artefakten und Porträts ausgehend vom 11. Jahrhundert bis in die frühe Moderne. Gleichzeitig ist es eine mentale Rückkehr an den Ort, an dem sie ihre Kindheit verbracht hat und wo sich die eigenen Erinnerungen untrennbar mit der Burganlage verknüpft haben. Dabei sind für Lea von Wintzingerode die verstrickten Strukturen der Räume zwischen Intimität und Öffentlichkeit von besonderem Interesse. Ihre ausgewählten Bilder aus den letzten zwei Jahren entfalten sich entlang der Fragen zur Wahrnehmung von Innerlichkeit und Repräsentation – in der Anordnung der Werke in den Museumsräumlichkeiten genauso wie in den verschiedenen Intensitäten und Brüchen von Intimität, welche die Figuren in den Arbeiten inszenieren. Fortwährend widersetzen sich ihre Protagonisten den klassifizierenden Legimitationen von Identität durch Herkunft, Rang und Geschlecht, indem sie in unterschiedlichen Gefügen von sozialen Interaktionen, Teambildungen und Konkurrenzverhalten erst noch nach ihrer Positionierung suchen.
(Text: Simone Neuenschwander)
In her exhibition „Remember“ at the Museum Burg Pottenstein, Lea von Wintzingerode proceeds to the place of a factual and internalized architecture of memory at the same time. On the one hand, this includes the actual chambers in the castle with their historical artefacts and portraits from the 11th century to the early modern period. On the other hand, it is an intellectual return to the place where she spent her childhood and where her own memories are inextricably linked with the castle complex. For Wintzingerode, the entangled structures of the spaces between intimacy and the public are of particular interest. Her selected images from the last two years unfold along the questions of perception of interiority and representation – in the arrangement of the works in the museum premises as well as in the various intensities and breaks of intimacy that the figures stage in the works. Continually, their protagonists defy the classifying legitimations of identity by origin, rank, and gender by still looking for their positioning in various contexts of social interactions, team building, and competitive behavior.
(Text by Simone Neuenschwander)